Spät Nachrichten Die Nichtsnutze

Die Nichtsnutze

Corona, „Flüchtlinge“, Wirtschaftskrise
9. März 2020

Der Koalitionsausschuss mal wieder. Dieses Gremium, das neben Regierung und Parlament als eine Art Küchenkabinett Regierungstätigkeit simuliert, und über das im Grundgesetz kein einziges Wort steht, hat sich mal wieder zu einer „Krisensitzung“ getroffen und außer leicht bekömmlichem Pressefutter nichts auf die Reihe gekriegt.

Wobei die Teilnehmer mit sich mal wieder mächtig zufrieden sind, geht es doch letzten Endes nur darum, sich eine Atempause vor den grünlinken Medienaktivisten zu verschaffen, und das scheint gelungen.

Die Medienschaffenden hatten in den letzten Tagen vor allem Bilder von drangsalierten Müttern mit Kindern an der griechisch-türkischen Grenze verbreitet, und damit schamlos ein verzerrtes Bild von der Wirklichkeit gezeichnet. Dazu durften sich überall allerlei Pharisäer als wahre Menschenfreunde darstellen, indem sie die sofortige Aufnahme von mindestens 5.000 Kindern forderten.

„Deswegen wollen wir Griechenland bei der schwierigen humanitären Lage von etwa 1000 bis 1500 Kindern auf den griechischen Inseln unterstützen“, heißt es nun in einem vom Koalitionsausschuss verbreiteten Papier. Bayerns Markus Söder, tief ergriffen: „Wir helfen mit dieser einmaligen Aktion sehr kranken Mädchen.“

Das ist natürlich eine rundum gute Sache. Leider weiß man nur in Allemannda weltexklusiv, dass allein reisende Mädchen in islamischen Ländern, anders als bei uns im Westen, eher die Normalität als die Ausnahme sind, was wiederum diese Söder-Aussage so logisch erscheinen lässt. Sonst wäre es wohl eher angeraten, die demnächst ins EU-Reich geholten „Kinder, die entweder wegen einer schweren Erkrankung dringend behandlungsbedürftig oder aber unbegleitet und jünger als 14 Jahre alt sind, die meisten davon Mädchen“ (Koalitionsausschusspapier) wenigstens zusammen mit einem Begleiter oder gleich mit der ganzen Großfamilie zu holen.

Unser Foto zeigt übrigens den Regierungsbunker. Wenigstens da ist man gut auf alles vorbereitet. Zum Corona-Virus und seinen möglichen Auswirkungen beschloss der Ausschuss nämlich – nichts.

+++ Für die von der türkischen Invasion bedrohten Griechen haben unsere Gute-Regierung-Spielenden vor allem gute Ratschläge. Der frühere ZDF- heutige Regierungssprecher Steffen Seibert mahnte die Griechen, es gehe um „Ordnung und Humanität“. Zwar könnten illegale Grenzübertritte nicht erzwungen werden, so der Neunmalkluge, aber „zugleich sei jeder dieser Migranten, jeder der Flüchtlinge, ein Mensch. Dies müsse bei allen staatlichen Maßnahmen beachtet werden, sie müssten verhältnismäßig sein“. Das wird den Griechen helfen.

Der Hinweis scheint dringend nötig, denn der Spiegel weiß: Premier Mitsotakis „setzt auf Repression statt Menschlichkeit“. Und was der Spiegel nicht fassen kann: „Ein Großteil der Griechen steht hinter ihm.“

Einen Hinweis darauf, dass es sich beim plötzlichen Migrantensturm um eine abgekartete Erdogan-Aktion handelt, findet sich in den Medien eher im Verborgenen: „Vor dem Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Brüssel ist es am griechisch-türkischen Grenzübergang Kastanies in der Nacht zu Montag ruhig geblieben“, wundert sich die Welt. Sollte der Erpresser kein Geld für seine diversen Feldzüge erhalten, ist es mit der Ruhe schnell vorbei.

Fake-News vom Feinsten von den Feinsten…

Zum streng egozentrischen Weltbild unserer Presseschaffenden gehört zum Flüchtlingsmädchen natürlich auch ein AfD-Bösewicht. Diesmal entschieden sich „Spiegel, Stern, Zeit und viele andere mehr“ für den AfD-Fraktionschef in Sachsen-Anhalt, Oliver Kirchner, der auf Lesbos von Linksextremisten Antifas erkannt und bedroht wurde. Denn, so weiß der Stern aus langjähriger journalistischer Erfahrung: Die Krise an der EU-Außengrenze zieht Rechte und Rechtsextreme aus Deutschland an.“

Dummerweise war Kirchner noch niemals auf Lesbos, aber das tut der Agitation & Propaganda keinen Abbruch. Es hätte schließlich sein können. Das ist alles, was zählt. (Wir warten allerdings noch auf die hauptamtliche Beurteilung des Falles durch correctiv und die Kahane-Stiftung.)

Wenn Sie, verehrte Leser, wissen wollen, was sich wirklich auf Lesbos zutrug, lesen Sie bitte hier.

+++ Wichtigste Meldung des Tages: Friedrich Merz gab dem „heute-journal“ ein Interview, wobei im Hintergrund Prosecco-Flaschen der Marke Valdo Marca Oro (3 L. Flasche 60,-) zu sehen waren.

Merke und lerne, Merz! Wenn Du im Staatsfunk Verständnis für die Situation von armen Migranten äußerst, solltest Du darauf achten, dass im Hintergrund immer ein paar volle Aldi-Tüten zu sehen sind und auf dem Tisch vielleicht einige Bierflaschen (Achtung, kein Markenbier, sondern Discounterplörre!).

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